Freitag, 31. März 2017

Tag 3 - Der Winter naht

1. Gastbeitrag:

Mal wieder war ich bereits halb 5 wach und durfte mich dann mangels stabiler Internetverbindung mit nur mäßig interessanten Handyspielen befassen bis um 6 das Frühstücksbuffet eröffnet wurde. Dort habe ich mich einmal mehr als Verkoster der angebotenen und als Säfte getarnten Fruchtsirupzuckermischgetränken mit künstlichen Aromen versucht. Nr. 1: Orangensaft. Prickelt schon und schmeckt vergoren. Besser nicht. Nr. 2: Apfelsaft. Nur eklig süß mit Beigeschmack, aber nicht gesundheitsschädlich. Den nehme ich. Unser Tischnachbar hat sich übrigens für den prickelnden Orangensaft entschieden und ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, runtergeschüttet. Mhhhh.. Lecker! Ansonsten halt das übliche Süßzeug gegessen - dass sich Apfelmarmelade bisher in Deutschland nicht durchsetzen konnte, kann ich ab heute verstehen.

Nach dem Frühstück haben wir noch fix gepackt und sind dann losgefahren. Das Wetter hat über Nacht umgeschlagen. Statt Sonne mit etwas Wolken, gibt es jetzt Nebel mit etwas Regen. Nicht so toll.


Drei Stunden später waren wir am Great Sand Dunes NP mit den höchsten Sanddünen Nordamerikas. Das Wetter war etwas besser, aber auch nicht wirklich toll. Vor allem war es extrem windig, was landschaftsformbedingt zu einem kostenlosen Gesichtpeeling führte.


Aus Frust sind wir dann noch eine Dirtroad zu einem anderen Sandhügel gefahren und waren im Visitor Center um die interaktiven Ausstellungsobjekte für infantile Gemüter zu bedienen. Von "Welcher Pfotenabruck gehört zu welchem Tier", über "Puste den Sand im Kreis herum" bis hin zu "Im Sand wühlen wie ein Archäologe" war echt alles dabei. Auf dem Weg aus dem Park senkten sich dann zumindest noch beeindruckend tiefe Wolken über die Dünen.


Dann zum Best Western in Alamosa gefahren, um zu fragen, ob wir irgendwie umbuchen können, weil es erst mittags war und wir wegen dem schlechten Wetter hier nichts mehr machen konnten. Ging natürlich nicht. Trotzdem erstmal gesagt, dass wir nicht bleiben werden und wieder raus ins Auto. Dann ich nochmal rein um das Wifi-Passwort zu erfragen. Dann versucht umzuplanen, was auch nicht ging, weil das Wetter einfach mal überall in einem Umkreis von 500 km beschissen bleiben soll. Also ein drittes mal rein und mitgeteilt, dass wir doch gern bleiben würden. War selbst mir etwas peinlich. Naja, den Rest des Tages hieß es drinnen sitzen und den Schneesturm abwarten. Nur Donald musste draußen im Unwetter ausharren. Aber er mag es ja, wenn es etwas ruppiger zugeht...




Donnerstag, 30. März 2017

Tag 2 - Schlamm und Prinzessinnen

Erwartungsgemäß haben wir dank Jetlag in der ersten Nacht nicht besonders gut geschlafen und sind schon halb 6 aufgestanden. Dementsprechend waren wir pünktlich um 6 beim Frühstück und konnten uns schon halb 8 auf den Weg machen. Vorher haben wir noch den Rücksitz im Jeep umgeklappt und das Auto aufgeräumt. Jetzt hat alles seinen Platz, auch wenn es für Außenstehende etwas chaotisch anmuten mag...


Unser erster Anlaufpunkt heute war der Roxborough State Park. Als wir gegen 8 Uhr dort ankamen, wurde der Park gerade erst geöffnet, es waren frische 3 Grad und der Himmel noch bewölkt. Wir begannen die kleine Wanderung also mit dicken Jacken und Mützen, dafür waren wir aber auch fast allein auf dem Trail. Nur am ersten Aussichtspunkt trafen wir einen sehr ambitionierten Fotografen, der seiner Begleiterin gerade sehr ausschweifend die Grundlagen des Fotografierens erklärte. Da wir schon  wissen, wie man ein halbwegs brauchbares Foto schießt, sind wir schnell geflüchtet und haben die Wanderung durch den kleinen Park bei immer besserem Wetter genossen. Und pünktlich, als wir auf dem höchsten Aussichtspunkt ankamen, hatten sich die Wolken verzogen und wir konnten die sonnenbeschienenen Felsen bestaunen.


Auf zum nächsten Highlight: Paint Mines Interpretive Park. Inzwischen hatten wir strahlenden Sonnenschein und es waren bestimmt 15 Grad. In dem Park war ein bisschen mehr los, aber durch kreative Streckenwahl konnten wir die bunten Lehmhügel auch ganz in Ruhe und nahezu allein genießen.


Der Weg zwischen den Hügeln war übrigens recht schlammig und der bunte Matsch sammelte sich erstaunlich schnell an unseren Schuhen.


Weiter ging es nach Colorado Springs in unser Motel für diese Nacht, mit mehreren Zwischenstopps zum Einkaufen. Insbesondere fehlten uns ja noch CDs für die langen Stunden im Auto. Mal sehen, ob wir dieses Jahr eine bessere Auswahl getroffen haben als vor zwei Jahren. Aber da wir uns unter anderem für die größten Hits der Disneyprinzessinnen entschieden haben (Christophs Entscheidung!), sind wir eigentlich ganz zuversichtlich, dass uns auch auf längeren Fahrten nicht langweilig wird.

Nach einem leckeren Abendessen im Outback Steakhouse haben wir noch einen Abstecher in den Garden of the Gods Park gemacht, um uns dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Leider gab es da diese eine dunkle Wolke, die beharrlich die Sonne bedeckte und uns so ein wenig die Tour vermasselte. Wenn das Wetter mitspielt, versuchen wir vielleicht morgen früh nochmal unser Glück in dem Park. Ursprünglich war er sowieso erst für morgen geplant, wir hatten nur heute Abend einfach etwas Zeit übrig.

Ein letzter Programmpunkt, den wir heute abhaken konnten: Unser Auto hat jetzt einen Namen! Er wurde auf Donald II. getauft und sein Motto lautet selbstverständlich: "Make America fast again!"

Mittwoch, 29. März 2017

Tag 1 - Läuft.

Die Anreise haben wir schon mal ohne Zwischenfälle gemeistert und sind gut in den USA angekommen. Taxi und Flieger kamen pünktlich und beförderten uns sicher zum jeweiligen Zielort. Lediglich unser Abflug von München hat sich um einige Minuten verzögert, was laut Durchsage des Piloten am Bodenpersonal lag, welches seiner Meinung nach wohl das langsamste überhaupt war. Störte uns aber recht wenig, immerhin kamen wir ansonsten ohne Verzögerungen und Störungen ans Ziel, wir hatten zwei ruhige Flüge, genug zu essen und überraschenderweise weder nervige Sitznachbarn noch kaputte Bildschirme im Flugzeug.

In Denver angekommen erwarteten uns - entgegen der Ankündigung des Piloten, der von schlechtem, stürmischem Wetter gesprochen hatte - strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Noch schnell den Einreisecheck hinter uns gebracht, die Koffer quasi im Vorbeigehen vom Band genommen, weil sie gerade im richtigen Moment vorbeifuhren, und weiter zum Mietwagen. Der Shuttlebus, der uns zur Mietwagenstation brachte, kam auch gerade an, als wir das Terminal verließen, sodass wir direkt einsteigen konnten. Bei Alamo angekommen, mussten wir auch nicht warten, wir waren direkt dran und nach 5 Minuten waren auch schon alle Formalitäten erledigt. Auf dem Parkplatz angekommen, hatten wir die Wahl zwischen vier Jeeps, alle mit dem gewünschten Vierradantrieb, alle mit ausreichender Bodenfreiheit - was will man mehr? Wir entschieden uns für einen schwarzen Jeep Compass. Schnell das Gepäck verstaut und weiter zum Walmart-Supercenter. Das Navi führte uns ohne Hilfestellung an der großen Mautstraße vorbei über die gebührenfreien Straßen durch die Rushhour, die ihrem Namen aber zum Glück nicht gerecht wurde: Es war eine sehr entspannte Fahrt, gerade richtig, um sich wieder an das etwas größere Auto zu gewöhnen.

Im Walmart schnell die übliche Grundausstattung (Wasser, Kühlbox, Bagel und Belag, Pebbles und Milch, ein paar Müsliriegel und die obligatorischen Äpfel) erstanden und dann ab zum Service um zu sehen, ob die wichtigen Sachen, die wir schon von zu Hause aus vorbestellt hatten, auch rechtzeitig angekommen sind. War alles kein Problem, das Reifenreparaturset, die Schlafsäcke und das Campinggeschirr waren da und wir konnten alles einpacken und weiterfahren.

Fünf Minuten später erreichten wir unsere erste Unterkunft. Schnell eingecheckt, kurz was gegessen und erstmal ein paar Minuten auf dem Bett entspannt. Dann haben wir unser Gepäck sortiert, sodass wir immer nur einen Koffer brauchen - quasi einen für die Hotelnächte und einen für die Zeltnächte.

Jetzt sind wir fertig für heute, Christoph schnarcht schon neben mir, aber wir sind ja inzwischen auch schon 24 Stunden auf den Beinen mit nur etwa einer Stunde Schlaf im Flugzeug. Also versuchen wir jetzt mal zu schlafen, damit wir dann ab morgen wieder fit sind, wenn der Urlaub erst richtig beginnt. Wenn es nach uns ginge, könnte es gern so weiter gehen, bislang läuft einfach alles perfekt.

Hier noch ein Foto von unserem Fahrzeug (hat dieses Mal noch keinen Namen) vor unserem Motel, das wir vorhin noch schnell im Sonnenuntergang geschossen haben: