Zurück im Camper vertreibt sich Sophia die Zeit am Laptop, während Christoph versucht, schon mal alles für die geplante Zeltübernachtung am nächsten Abend vorzubereiten. Sein Plan, das Zelt einmal testweise aufzubauen, scheitert am plötzlich aufkommenden Sturm, sodass ich ihm zu Hilfe eilen muss, bevor der Wind das Zelt in Einzelteilen davonträgt. Die Stimmung im Wohnwagen passt zu dem Gewittergrollen draußen über dem See und am Ende ist Sophia diejenige, die uns wieder beruhigt, indem sie mitten in einer Diskussion nüchtern feststellt, dass sie gar nicht wisse, warum wir eigentlich streiten. Wir eigentlich auch nicht... Also spielen wir erstmal alle zusammen eine Runde Rummikub, während der Sturm draußen derart tobt, dass ich mich ängstlich frage, wieviel Wind es eigentlich braucht, um so einen Wohnanhänger umzublasen.
Als es um die Mittagszeit draußen endlich ruhiger wird und die Sonne sich blicken lässt, sind wir froh, auch endlich rauszukommen. Christoph freut sich schon auf die nächste Dirtroad - die Cottonwood Canyon Road, die in wesentlich besserem Zustand ist als bei unserem ersten Besuch hier 2013. Etwa eine Stunde nach dem Start halten wir am Trailhead für eine kleinere Wanderung zum Cottonwood Hoodoo. Hierfür hüpfen wir zunächst über einen wenig Wasser führenden Wash und verlaufen uns anschließend zwei Mal kurz. Dabei verläuft der Weg, den wir zuerst entdecken, einfach zu weit von den bekannten GPS-Koordinaten entfernt, während der zweite Trail nur was für waghalsige bis lebensmüde Abenteurer ist. Beim dritten Versuch entdecken wir aber einen für uns akzeptablen Aufstieg, der mal wieder über Stein und Geröll an einer Felswand entlang recht steil nach oben führt.
Oben angekommen geht es ein Stück ohne große Steigungen weiter durch ein kleines Wäldchen. Hier sind wir endlich mal etwas windgeschützt und es ist richtig idyllisch hier oben. Sogar ein paar Gänseblümchen lassen sich finden, die postwendend zur Verschönerung von Christophs Cappie zum Einsatz kommen.
Es folgt mal wieder ein steiler Aufstieg über nackte Felsen, aber dann haben wir es geschafft und genießen einen grandiosen Rundumblick.
Die Pause fällt etwas kürzer aus als gedacht, da es hier oben ganz schön stürmt. Es geht auf dem selben Weg zurück und geübt, wie wir inzwischen auf solchen Trails sind, stehen wir in Nullkommanix wieder am Auto. Es ist inzwischen schon etwas später als ursprünglich angepeilt und wir düsen noch schnell zum Walmart für ein paar letzte Besorgungen. Anschließend möchte Sophia unbedingt nochmal im selben Lokal essen wie am Abend zuvor, weil ihr die Hähnchenfinger mit Pommes so gut geschmeckt haben. Leider ist es hier zum Samstagabend ganz schön voll und so müssen wir uns auf einer Liste eintragen lassen und bekommen eine Wartezeit von etwa 30 Minuten genannt. Ganz eventuell ließe sich auch ein anderes Restaurant finden, in dem man Hähnchen und Pommes bekommt, aber Sophia besteht auf eben jener Lokalität. Praktischerweise teilt sich das Restaurant einen Eingang mit einem Souvenirladen, wo wir uns die Wartezeit damit vertreiben, uns von Sophia alle möglichen Kuscheltiere und sonstige glitzernde Accessoires präsentieren zu lassen. Schließlich sind wir aber an der Reihe, bekommen ein leckeres Abendessen und kehren im Anschluss im Dunkeln an unseren Campingplatz zurück. Nachdem wir die letzten Hürden (Auffinden des richtigen Trailers am unbeleuchteten Strand und Wecken des im Auto eingeschlafenen Kindes) genommen haben, wird es höchste Zeit fürs Bett, denn am kommenden Tag steht uns mit der ersten Zeltübernachtung zu dritt schon ein neues Abenteuer bevor.
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