Donnerstag, 11. Juni 2015

Tag 11 - Schlammschlacht

Nach dem Regen der letzten Tage wollten wir nichtsdestotrotz heute unser Glück auf der Hole in the Rock Road versuchen. Der erste Teil der Dirtroad war wirklich einfach, doch nach wenigen Meilen mussten wir das erste Mal stoppen: Der viele Regen hatte an dieser Stelle einen Teil der Straße weggerissen. Vor uns standen schon einige Autos und die Leute versuchten, mit einer kleinen Schaufel und ihren Händen einen Übergang zu schaffen. Auf der anderen Seite stand ebenfalls ein Auto, das in unsere Richtung wollte - laut Auskunft der Leute vor Ort hatten die Insassen dieses Wagens die vergangenen vier Tage in der Wildnis verbracht, weil sie es nicht rechtzeitig vor den Gewittern zurück auf die asphaltierten Straßen geschafft hatten. Wir befürchteten schon, dass unser Ausflug an dieser Stelle ein schnelles Ende finden würde, doch nach nur etwa 10 Minuten kam ein Bagger, der das Loch mit Sand auffüllte, sodass wir alle weiterfahren konnten.


Wie wir erst später im Visitor Center erfuhren, wurde die Straße von dem Baggerfahrer eigentlich geschlossen, sodass niemand mehr hätte weiterfahren dürfen - das hat er vor Ort aber niemandem gesagt. Also machten wir uns - zunächst in einer Kolonne mit allen anderen, die dort gewartet hatten - weiter auf den Weg und kamen wohlbehalten am Devil's Garden an. Dort hatten wir wunderschönes Wetter und das kleine grüne Tal mit seinen bunten Steinformationen war wirklich schön anzusehen.




Nach etwa einer halben Stunde machten wir uns wieder auf den Weg, um der Hole in the Rock Road für weitere Highlights zu folgen. Die Straße war eigentlich großteils in einem guten Zustand, nur gab es in regelmäßigen Abständen große Matschgruben, die immer tiefer wurden und damit immer schwerer zu passieren waren. So dauerte es dann auch nicht lange, bis wir an der nächsten Stelle anhalten mussten. Wieder standen vor uns schon einige Autos und warteten. Also wieder aussteigen und schauen was los ist. Dieses Mal hatte sich ein PickUp in einem wirklich tiefen Matschloch festgefahren. Dass der Fahrer überhaupt noch ein- und aussteigen konnte, war schon fast ein Wunder, so tief steckte er im Schlamm. Die Umstehenden versuchten, ihn aus der Schlammpfütze zu ziehen, hatten aber keine Chance. Nach einigem Überlegen entschieden wir uns - zusammen mit einer Kolonne weiterer Wagen - unser Glück nicht weiter zu strapazieren und umzukehren. Wie sich herausstellte, war das mal wieder die richtige Entscheidung. Wir haben diese Stelle als erste verlassen und es gerade noch vor Beginn des nächsten Gewitterschauers wieder auf die asphaltierte Straße geschafft. Je mehr Autos durch die Schlammgruben fuhren, desto schwerer war es, das Auto beim Durchfahren auf Kurs zu halten und diese zu durchqueren, ohne stecken zu bleiben oder seitlich vom Weg zu rutschen. So waren wir wirklich froh, als wir wieder auf der "richtigen" Straße ankamen - wer weiß, ob alle anderen nach uns es noch ohne größere Probleme geschafft haben. Unserem Auto war nach diesem Ausflug allerdings nicht mehr anzusehen, welche Farbe es ursprünglich hatte.



Nach dieser Aufregung brauchten wir erstmal eine kurze Pause. Der spätere Besuch im Visitor Center bestätigte dann unsere Befürchtungen: sämtliche Dirtroads in der Umgebung sind nicht passierbar. (Die gute Frau vom Visitor Center war regelrecht schockiert, als wir ihr sagten, dass wir am Morgen noch auf der Hole in the Rock Road unterwegs waren.) Was nun? Eben wegen der Dirtroads sind wir schließlich hier und nur deswegen haben wir einen SUV mit Vierradantrieb gemietet. Da hilft nur eins: neue Routenplanung. Also verbrachten wir den Rest des Nachmittags damit, unseren Urlaub für die nächsten Wochen ein wenig umzugestalten. Neue Routen suchen, Motelreservierungen stornieren und neue Unterkünfte buchen. So haben wir hoffentlich eine Chance, doch noch das ein oder andere Highlight an den Dirtroads zu sehen, wenn sich nächste Woche die Regenfront verzogen hat und die Straßen repariert worden sind. Den Rest des Abends haben wir dann zum Wäsche waschen genutzt, sodass es morgen gut vorbereitet weiter gehen kann.





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