Samstag, 20. Juni 2015

Tag 19 - Kathedralen und Qualen

Nachdem wir eine eher unruhige Nacht in unserem Zelt verbracht hatten, wollten wir die lange Fahrt aus dem Cathedral Valley möglichst schnell hinter uns bringen. Das Bagelfrühstück gab es gleich im Zelt, um den Fliegen zu entgehen und anschließend gut gestärkt den steinigen Rückweg bezwingen zu können. Also Sachen gepackt, Bumblebee nochmal aufmunternd auf die Schulter geklopft und los ging es. Tja, was soll ich sagen, ich werde wohl keine positiven Worte für unseren Rückweg finden. Das Geholper über die Steine und die latente Angst, ob wir ohne Schaden durch den nächsten Wash kommen werden, machten die ersten Meilen zu einer Qual. Fairerweise muss man sagen, dass es nicht ganz so schrecklich war und auch nicht ganz so lange dauerte, wie wir es uns die Nacht über ausgemalt hatten. Nichtsdestotrotz war die Fahrt grauenvoll und tatsächlich haben wir auch zum ersten Mal unsere vorausschauend beim ersten Einkauf erworbene Schaufel gebraucht. Bei einer der unzähligen Flussbettdurchquerungen war der Sandhügel auf der anderen Seite nämlich so hoch, dass wir es erst nach mehrfachem Auffüllen mit feuchtem Sand, kräftigem Feststampfen und selbst dann erst beim dritten oder vierten Versuch schafften, den Wash unversehrt zu verlassen.

Alles in allem war die Fahrt sehr aufregend und nervenaufreibend, aber mit viel Geduld und jeder Menge Vorsicht haben wir und vor allem auch der gute Bumblebee die Fahrt ohne Schäden überstanden. Zwischendurch haben wir dann noch die Steinformationen besichtigt, nach denen das Cathedral Valley benannt wurde - die Wall of Jericho und die Temples of Sun and Moon. Zwar beeindruckend, aber hätten wir vorher um den Zustand der Straße gewusst, hätten wir den beschwerlichen Weg wohl nicht auf uns genommen.

(Man beachte im oberen Bild: Das Gemisch aus Steinen und Sand im Vordergrund war unsere "Straße".)



Als wir es bis zur nächsten asphaltierten Straße geschafft hatten, brauchten wir erstmal eine kurze Pause: einmal tief durchatmen und einen Cookie essen. Und wie weiter? Christophs Vorschlag: Ich hätte da noch eine Dirtroad-Abkürzung im Angebot... Na dann los! Die Notom-Bullfrog-Road und der anschließende Burr-Trail waren aber wie versprochen in einem sehr guten Zustand und die Umgebung - immer noch das Capitol Reef - waren wirklich herrlich anzusehen. So genossen wir diese entspannte Fahrt und die tolle Aussicht an den Viewpoints.



Die kleine Wanderung, die Christoph eigentlich noch zum Strike Valley Overlook geplant hatte, haben wir dann aber aufgrund des weiten Weges (wegen schlechter Straßenverhältnisse in der Seitenstraße mussten wir schon weit vor dem Trailhead parken), der Mittagshitze und der schlechten Sicht (wegen Waldbränden in Kalifornien, wie wir später erfuhren) ausgelassen.

Also fuhren wir nach Escalante in unser Motel und genossen den Abend, planten die kommenden Tage und um ein letztes Mal Wäsche zu waschen war auch noch Zeit. Anschließend gab es zum krönenden Abschluss noch eine sehr leckere Pizza und dann kuschelten wir uns - nach diesem aufregenden Tag sehr müde, aber zufrieden - ins Bett.

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