Samstag, 13. Juni 2015

Tag 12 - Auf Abwegen

3. Gastbeitrag:

Heute sind wir trotz aller vorangegangener akribischer Planung meinerseits nicht im Cathedral Valley, sondern bei seinem berühmteren großen Bruder Monument Valley gelandet. Schuld daran waren die zahlreichen Regenfälle der letzten Woche, die die ursprünglich anvisierten Straßen unpassierbar gemacht haben.

Also alles umgeplant und 260 Meilen quer durch den Glen Canyon nach Süden gerauscht. Sehr schöne Fahrtstrecke, wenig Verkehr. Leider kaum Radiosender und unsere Wahnsinns-CD-Collection von WalMart bestehend aus "Best of Michael Jackson Songs bevor seine bekannten Lieder rauskamen", "30 Hits der 80er, von denen sie bestimmt noch nie gehört haben" und "That's what I call Disney 3" (sprich: der Ausschuss, der auf "That's what I call Disney 1 & 2" keinen Platz hatte) können wir auch nicht mehr hören, ohne uns vom Canyonrand stürzen zu wollen.

Der Zwischenstop im Natural Bridges National Monument war dann auch nicht allzu toll, da es zum einen total bewölkt war und zum anderen die Brücken nach den Highlights der vergangenen Tage auch im Übrigen visuell leider etwas abgestunken haben. Sorry, 1. National Monument Utahs. Fotos davon folgen nicht.

Kurz vor dem abenteuerlichen Moki Dugway, der hinab in die Gegend des Monument Valley führt, haben wir dann noch eine trockene Dirtroad gefunden, natürlich sofort befahren und sind am Muley Point gelandet, von dem man bereits die ersten Ausläufer unseres Tagesziels sehen kann. Toll hier!


Danach noch zum Goosenecks State Park - auch nicht schlecht.

Im Monument Valley angekommen, sind wir sodann direkt zum Kassenhäuschen gefahren, an dem die gierigen Indianer den armen Touristen nun 20$ statt vormals 10$ aus dem Kreuze leiern. Nationalpark-Park-Pass interessiert keinen - ist ja ein "Tribal Park". Der Eingangshäuschen-Indianer "Langer Atem" war dafür aber erstaunlich freundlich und hat wohl aufgrund unseres verdreckten Jeeps auch gar nicht erst versucht uns eine der geführten Touren aufzuschwatzen - war wohl offensichtlich, dass wir den Park-Loop eh selbst fahren werden. Nachdem "Langer Atem" dann 5 Minuten lang alle möglichen Fahrtstrecken durchs Tal ausschweifend erläutert hatte, wurde es Lisa scheinbar zu dumm, denn sie fuhr mitten in dessen Wortschwall einfach weiter, während "Langer Atem" noch irgendetwas hinterherrief. Lisa meinte nur zu mir, es sei alles gesagt. So macht man sich wohl keine Freunde.

Unser am Vortag reservierter und erst jüngst eröffneter Campground war nur eine Meile weiter links zu finden. Erst waren wir etwas enttäuscht, da es keine Feuerstelle gab und wir daher abermals darum betrogen wurden, unsere exklusiven "Smor-Stix" auszuprobieren, doch der Blick vom Zelt entschädigt für vieles (unser Zelt ist unten links im Bild).


Der Campground heißt halt nicht ohne Grund "The View".

Nachdem wir unsere Site bezogen hatten, sind wir noch zum Campground-Host "Klimpernde Münze" gegangen, haben unsere 20 Dollar Camping-Gebühr für 2 Quadratmeter Sand bezahlt und nach dem WiFi-Passwort gefragt. Als "Klimpernde Münze" zu erklären begann, dass der WiFi-Empfang immer besser werde, je näher man zum Host-Haus komme, war mir schon klar, dass das freie WiFi nur dann zu empfangen ist, wenn man auf dem Schoß von "Klimpernde Münze" sitzt. War auch so. Also nix WiFi im Zelt. Sanitäre Einrichtungen waren aber klasse.

Danach sind wir noch den Loop Drive abgefahren. War holprig, aber nicht gefährlich. Sogar ein Wohnmobil hats gepackt.



Schließlich von unserem Zelt aus den Sonnenuntergang betrachtet - ein Traum!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen