Nach einer weiteren Stunde Schlaf, Zeltabbau und Bagelfrühstück konnte der Tag beginnen. Heute haben wir uns mal auf völliges Neuland begeben und sind in den Canyon de Chelly gefahren. Ein hübscher kleiner Abstecher, bei dem wir sogar die meiste Zeit angenehmes Wetter hatten und die schönen Ausblicke von den angepeilten Vistas aus genießen konnten.
Von da aus ging es weiter in Richtung Petrified Forest. Hier verließ uns leider das gute Wetter wieder, sodass wir am ersten Vista erstmal unsere fast schon übliche halbe Stunde Pause einlegen mussten, um ein Gewitter abzuwarten. Leider wollte sich die Sonne danach nicht mehr so recht blicken lassen, sodass die Fotos nicht ganz so farbig geraten sind - allerdings vermittelt der dunkle Himmel auch eine ganz besondere Atmosphäre.
Auf dem kurzen Weg durch den Crystal Forest, wo man an jeder Ecke die versteinerten Baumstämme bewundern kann, trafen wir dann mal wieder auf amerikanische Touristen, die sich derart dreist und respektlos verhielten, dass uns die Worte fehlten - und die Petze in uns geweckt wurde. Dass man vielleicht mal ein Hinweisschild ignoriert und ein Stück vom vorgeschriebenen Weg abweicht, um ein wirklich gutes Foto zu machen, unseretwegen. Die Kinder dieser Familie ignorierten jedoch grundsätzlich sämtliche Wege, rannten querfeldein, krabbelten Lehmhügel hinauf und rutschten wieder hinunter, wobei sie regelmäßig die bunte obere Schicht abkratzten, warfen mit Steinen um sich und klauten - natürlich - mehrfach Stücke des versteinerten Holzes. Und wenn mal keine kleinen Holzstücke aufzufinden waren, wurde mit einem Stein munter auf die bunten, versteinerten Baumstämme geschlagen in der Hoffnung, dass ein tolles Stück abplatzt. Papa fand daran nichts Schlimmes und steckte die Stücke munter ein, während Mama fleißig Fotos machte, wie ihre Kinder über den empfindlichen Untergrund stapften. Tatsächlich verhielten sich diese Leute so dreist und respektlos, dass wir ihnen wirklich ein Parkverbot oder wenigstens eine Strafe gegönnt hätten. Also schnell hier und da ein paar Beweisfotos gemacht (von den Kindern, vom Vater, vom Nummernschild des Autos...).
Kurz vor Ende des Trails kam uns eine Rangerin entgegen, bei der wir die Leute dann wirklich verpetzt haben. Was genau dabei rausgekommen ist, wissen wir leider nicht, aber unsere nochmalige Nachfrage einige Minuten später am Parkausgang ergab zumindest, dass aufgrund unseres Hinweises jemand von der Parkaufsicht vor Ort war und mit den Leuten gesprochen hat. Damit hatten wir zumindest erstmal das angenehme Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben, und Christoph hat sich für diese detektivische Meisterleistung zum Schutz einer guten Sache eigentlich einen Orden als Hüter des Waldes verdient. ;-)
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