Weiter ging es dann in Richtung Bisti Badlands mit kurzem Zwischenstopp zum Mittagessen in Gallup. Am Parkplatz in den Bisti Badlands angekommen (irgendwo in der Wildnis, ohne Toiletten oder anderweitige Einrichtungen), bauten wir erstmal unser Zelt auf, denn hier wollten wir auch die Nacht verbringen. Anschließend ging es auf eine Wanderung durch das Hinterland, welches dem Namen Badlands alle Ehre machte. Jedoch waren dank Christophs ausführlichen Recherchen und GPS-Navigation auch jede Menge Hoodoos, bunte Lehmhügel und ähnliche sehenswerte Besonderheiten zu entdecken.
Die Wanderung erinnerte sehr an unsere Tour zu den Wahweap Hoodoos - und das waren keine guten Erinnerungen. Der Weg führte an einem Wash mit mehreren Nebenarmen entlang, der noch nicht ganz ausgetrocknet war, hier und da gab es kratzendes Gestrüpp, die Sonne brannte... Völlig paranoid schlugen wir jedes Mal panisch um uns, sobald wir meinten, von einer Mücke umschwirrt zu werden. Und selbst wenn kein Insekt in Sicht war, bildeten wir uns ein, gestochen zu werden. Unsere Sorgen waren wohl unbegründet, denn am Ende hatten wir beide nicht einen einzigen Mückenstich.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte uns den ganzen Tag lang die Sonne von einem stahlblauen Himmel ohne ein Wölkchen angelacht. Bereits während unserer Wanderung zeigte sich jedoch wieder mal eine Gewitterfront am Horizont. Nach inzwischen einer Stunde Beobachtung konnten wir nach unserer Ankunft am Parkplatz noch immer nicht genau einschätzen, ob sie uns erwischen würde oder nicht. Unser Zelt stand auf getrocknetem Schlamm - ein Regenschauer wäre fatal gewesen. Also was tun? Nach einigem Überlegen entschieden wir uns dann doch, ins einige Meilen entfernte Farmington zu fahren und dort zu übernachten. Problem: Das Zelt war ja schon aufgebaut. Christoph sollte im Auto bleiben und sein leicht verletztes Bein hochlegen (wohl eine Sehnenscheidenentzündung, natürlich ebenfalls von der Wanderung zu den Wahweap Hoodoos), also wollte ich das Zelt allein abbauen - nicht ahnend, dass aus dem ohnehin schon recht starken Wind kurze Zeit später ein kleiner Sandsturm werden sollte. Was soll ich sagen, irgendwie habe ich es geschafft, Zelt, Isomatten und Luftmatratzen heil zum Auto zurückzubringen, allerdings nicht ohne zwischendurch diversen Teilen im Wettlauf mit dem Wind durch die Wüste hinterher zu jagen. Sand in den Augen, Sand zwischen den Zähnen, Sand in den Haaren, aber alles war im Auto und wir konnten starten.
Um 8 Uhr in Farmington angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einem McDonald's, wo wir bei einem Eis mittels Free WiFi eine Unterkunft suchten und reservierten. Statt einer Übernachtung in der Wildnis gibt es nun also doch ein weiches Bett und eine Dusche, die wir bitter nötig haben.
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