Freitag, 19. Juni 2015

Tag 18 - Dirtroad-Abschlussprüfung

Am Morgen dieses sehr warmen Tages fuhren wir zunächst ins Goblin Valley. Ein wirklich kleiner Statepark, der aber mit seinen unzähligen kleinen Hoodoos wirklich niedlich anzusehen war. Mehr als ein kurzer Spaziergang war dann aber auch nicht drin, da es erstens schon sehr heiß war und es zweitens auch nicht so viel mehr zu sehen gab.



Da es noch früh am Tag war, entschieden wir uns, den in unmittelbarer Nähe befindlichen Little Wild Horse Canyon zu besichtigen. Nachdem wir zunächst längere Zeit quasi nur durch eine breitere Schlucht liefen, verengte sich der Weg dann doch noch und wurde zu einem schönen Slot Canyon. Eine sehr angenehme Wanderung: Im Schatten war es kühl, der Weg war abwechslungsreich mit kleinen einfachen Kletterpartien und nicht zuletzt gab es einige wirklich schöne Stellen, an denen die Sonne die Canyonwände erleuchten ließ.



Anschließend ging es weiter in Richtung Capitol Reef, denn wir wollten ins Cathedral Valley fahren. Dazu mussten wir allerdings erst 40 Meilen Dirtroad überwinden. Zunächst hatte Christoph diese Strecke quasi als Abschlussprüfung geplant. Nachdem wir aber am Vortag die schreckliche Potash Road gefahren waren, hat er seine Meinung geändert und wir dachten, schlimmer kann es ja keinesfalls werden.

Tja, leider falsch gedacht. Die erste Meile war mehr als einfach, danach folgten aber einige wirklich steinige Passagen, die der Potash Road durchaus das Wasser reichen konnten. Es folgten anschließend einige weitere sehr einfache Meilen, bevor fünf Meilen vor dem Ziel das dicke Ende kam: Eine Washdurchquerung nach der anderen, von denen jede noch einen Tick schwieriger war als die vorherige bis wir schließlich nur noch im Wash fuhren. Wir wurden immer verzweifelter, auch weil wir nicht genau wussten, wie lange die Strecke noch so bleibt und vor allem, ob es noch schlimmer wird. Aufgesetzt waren wir schließlich auch bereits einmal.

Das Ganze zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin und wir näherten uns dem Ziel - unserem Campground - gefühlt kein bisschen. Inzwischen waren wir dazu übergegangen, dass Christoph an den schwierigen Stellen ausstieg, die schlimmsten Brocken beiseite schob und mich anschließend per Handzeichen weiterlotste. Als wir das Flussbett dann verließen und der finale Anstieg über Serpentinen begann, hofften wir, dass das Schlimmste geschafft war. Auch hier hofften wir wieder vergebens: Der letzte Teil der Strecke war auch wieder derart von Steinen übersät, dass wir Mühe hatten, den Berg wohlbehalten hinaufzukommen. Irgendwie schafften wir es aber doch und stellten uns dann auf den allerersten Campsite, da wir unseren armen Bumblebee keinen unnötigen Zentimeter mehr bewegen wollten.

Wir waren froh, dass wir dort oben nicht ganz allein waren: Es war noch ein junges Pärchen da, die im Auftrag des National Park Service dort campten und arbeiteten und ihr Anti-Insekten-Spray und ihre Erfahrungen mit den umliegenden Dirtroads mit uns teilten. So fassten wir doch noch den Mut, zwei nahegelegene Viewpoints anzusteuern und uns dort den Sonnenuntergang anzusehen.


Nach diesem aufregenden Tag waren wir völlig fertig. Noch ein Lagerfeuer (Rauch, um die Fliegen zu vertreiben und Marshmallows, um unsere Nerven zu beruhigen), noch ein wenig den herrlichen Sternenhimmel bestaunt und ab ins Zelt. Was jedoch blieb, war die bange Frage: Schaffen wir es morgen auch wieder hier raus? Denn wir mussten denselben Weg zurück, auf dem wir gekommen waren...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen