Samstag, 1. Juni 2024

Tag 37 - Krabbenalarm

Unser letzter ganzer Tag auf Hawaii, den wir nochmal voll ausnutzen wollen. Wir starten morgens mit einer Fahrt zu den einzigen Wasserfällen, die man mit dem Auto erreichen kann. Dementsprechend tummeln sich auf dem winzigen Parkplatz einige Autos, wobei man sich bei den Fahrkünsten des einen oder anderen Fahrers ernsthaft fragen muss, wie er es bis hierher geschafft hat. Wir werfen einen Blick auf die Wailua Falls, aber mehr ist hier auch nicht zu tun.

Sophia will natürlich nochmal baden, sodass wir als nächstes die Lydgate Pools ansteuern. Die Pools sind nicht - wie von mir zunächst naiverweise gedacht - natürlich entstanden, sondern wurden von Einwohnern erschaffen, die es satt hatten, dass es auf dieser Seite der Insel keine Badestrände gibt. Das Wasser in dem Pool ist ganz ruhig und selbst Sophia kann fast überall stehen. So wird nochmal ausgiebig geplanscht und anschließend im Sand gebuddelt. Bei dem Versuch, einen Tunnel in den Sand zu graben, will ich ein paar vermeintliche Dreckkrümel zur Seite wischen, die sich als im Sand verbuddelte Krabbe entpuppen, die plötzlich empört an meiner Hand vorbeistürmt und mir einen gehörigen Schrecken einjagt.

Auf dem Weg zum nächsten Strand halten wir an einem Leuchtturm, zu dem wir leider nicht wandern können, da der Park aufgrund des Memorial Days geschlossen hat. Schade, aber vom Aussichtspunkt aus macht er auch was her und in der Bucht unter uns können wir zwei Mönchsrobben sehen, die sich auf den heißen Steinen die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Weiter zum Anini Beach, wo Sophia und Christoph nochmal baden und auch eine Runde schnorcheln. Schon bei der Ankunft am Strand fällt uns auf, dass hier einige Krabben unterwegs sind, die sich sofort verkriechen, sobald sich jemand im Umkreis von einigen Metern bewegt. Als ich aber ruhig auf meinem Handtuch im Schatten sitze, kommen sie in Scharen aus ihren Löchern gekrochen und huschen am Strand hin und her. Ich könnte sie ewig dabei beobachten, wie sie ihre Löcher immer tiefer buddeln, den Sand nach Essbarem absuchen und Kämpfe ausfechten.

Weiter zum letzten und wichtigsten Punkt heute: dem Haena State Park. Hier musste mal wieder ein Zeitraum reserviert werden, in dem man sich im Park aufhalten darf. Man kann entweder selbst mit dem Auto reinfahren und drei Stunden bleiben oder sich mit dem Shuttle hinbringen lassen und dann so lange bleiben, wie man möchte. Wir haben eine Reservierung fürs eigene Auto ab halb fünf, werden aber auch zwanzig Minuten früher schon eingelassen. Unweit vom Strand beginnt der Kalalau Trail, der vom hiesigen Ke'e Beach an der Na Pali Küste entlang bis zum Kalalau Valley verläuft. Aufgrund der Länge von elf Meilen oneway und der gegen Ende teilweise gefährlichen Wegführung kommt der gesamte Trail für uns nicht in Betracht, aber ein Stück weit bis zu einem schönen Aussichtspunkt wollen wir schon gehen. Es geht erstmal steil bergauf und dann immer an der Steilküste entlang durch den Regenwald. Der Weg ist herrlich angelegt und läuft sich eigentlich auch recht gut, nur das Antimückenspray müssen wir mehrfach bemühen und trotzdem kommt es hinsichtlich der Wirksamkeit gegen die blutsaugenden Biester schnell an seine Grenzen. Für die tolle kleine Wanderung und die beeindruckenden Ausblicke nehmen wir das aber in Kauf.

Bevor der Weg sich den nächsten Abhang hinunterschlängelt zu einem kleinen Strand, der laut Christophs Recherchen nicht unbedingt sehenswert ist, kehren wir um und gehen zurück zum Ke'e Beach, wo wir eigentlich den Sonnenuntergang genießen wollten. Leider ist der Himmel inzwischen recht bedeckt, aber am Strand ist es ruhig und wir sind fast allein. Wir lassen nochmal die Wellen um unsere Füße tanzen, betrachten die Na Pali Küste und verabschieden uns fürs Erste vom Meer.

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