Freitag, 5. Juni 2015

Tag 4 - In die Röhre geschaut

Nach einer halbwegs erholsamen Nacht im Zelt, dem üblichen frühen Aufstehen und einem gemütlichen Frühstück in der Morgendämmerung auf dem Campingplatz sind wir heute zu unserer ersten großen Wanderung aufgebrochen: The Subway im Zion National Park erwartete uns. Die erforderlichen Permits hatten wir uns noch zu Hause gesichert und gestern im Visitor Center abgeholt. Gegen 7:15 Uhr begannen wir unsere Wanderung mit dem steilen, steinigen Abstieg in den Canyon. Der Trail führte uns dann einige Kilometer immer weiter flussaufwärts, mal rechts neben dem Fluss, mal links daneben, zwischendurch die immer wiederkehrende Herausforderung, trockenen Fußes von einer Seite zur anderen zu kommen. Zwar wussten wir, dass wir ganz am Ende der Wanderung auf jeden Fall nasse Füße bekommen würden, doch wollten wir es so lange wie möglich hinauszögern. Die Landschaft war aber herrlich anzusehen und dank unseres frühen Starts war es auch nicht zu warm.


Zunächst schien es daher eine recht entspannte Wanderung zu werden, doch nach etwa fünf Kilometern ständigen Kletterns über Stock und Stein, wiederholter Flussüberquerung und zwischenzeitlichem durch den Sand Laufens merkten wir, dass das Ganze doch in etwa so anstrengend war, wie man es uns versprochen hatte. Der Aufwand hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn der Anblick der Subway war wundervoll.



Nachdem wir das Ganze gebührend bestaunt und ausreichend Fotos und Videoaufnahmen gemacht hatten, war es Zeit für den Rückweg. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: Wir könnten uns etwas beeilen oder uns richtig viel Zeit lassen. Auf der Zufahrtsstraße wird nämlich gebaut, sodass diese zu bestimmten Zeiten geschlossen ist. Wir konnten also bis 13 Uhr den Parkplatz wieder verlassen oder hätten bis 16 Uhr warten müssen. Für die meisten wohl unschwer zu erraten, haben wir uns natürlich für die erste Variante entschieden - die Schuhe waren ja einmal durchnässt, also ging es ohne Rücksicht auf Verluste am Fluss entlang und dieses Mal eben auch mitten durch diesen hindurch zurück. So schafften wir es reichtzeitig zum Parkplatz zurück, um diesen noch vor 13 Uhr verlassen zu können, und benötigten für die mit sechs bis acht Stunden veranschlagte Wanderung nur fünf Stunden und zwanzig Minuten. So hatten wir genügend Zeit, auf dem Weg nach Page die überaus pittoreske Route quer durch den Zion National Park zu nehmen und an dem einen oder anderen Vista anzuhalten. In Page angekommen, haben wir das wohl luxuriöseste Appartement unserer Reise bezogen - das Inn wurde erst im Frühjahr eröffnet, sodass alles noch ganz neu ist. Mit etwas Glück hatten wir eine Juniorsuite zu einem vertretbaren Preis gebucht und konnten uns so nach der anstrengenden Wanderung im zimmereigenen Whirlpool erholen.


Zum Abschluss des Tages haben wir beim neuen Jeepvermieter in Page noch unseren Jeep Wrangler abgeholt, der uns in den kommenden beiden Tagen im Hinterland Arizonas und Uthas hoffentlich gute Dienste leisten wird.

Hinweis am Rande: Es folgen voraussichtlich zwei Zeltnächte irgendwo im Nirgendwo, sodass es zwei bis drei Tage dauern kann, bis wir wieder eine brauchbare Internetverbindung zur Verfügung haben, um berichten zu können.



2 Kommentare:

  1. Xenophylius von Prassstedt6. Juni 2015 um 02:11

    Formidable Unterkunft alter Knabe. Ich hoffe Helipad und Golfcourt waren ebenfalls inkludiert.
    *pfeifepaffend ab*

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  2. Ich glaube, dass die indianischen Betreiber keine großen Golf-Enthusiasten sind... Dafür gab's Stromschläge gratis jedes mal, wenn ich die Türklinke angefasst habe :-/

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