Montag, 10. April 2017

Tag 13 - Kaputt

3. Gastbeitrag:

Heute war ich schon halb 1 wach. Und halb 2. Um 3 und halb 5 auch und schließlich planmäßig halb 6. Warum? Weil es arschkalt war. Unsere Schlafsäcke sind nur für Temperaturen bis 0 Grad ausgelegt, wir wurden aber mit Minusgraden beglückt. Die Extra-Jacke, die ich mir Mitternacht noch umgeworfen habe, hat da auch nicht viel gebracht. Lisa ging es auch nicht anders. Naja, halb 6 durfte ich ja endlich raus und mich mit vor Kälte zuckenden Bewegungen warm machen. Eine angenehme Überraschung war auch, dass es im Plumpsklo recht warm ist.

Dann hieß es zusammen mit Lisa Zelt abbauen, was mit blauen und schmerzenden Fingern auch nicht gerade toll ist, Auto einräumen und schließlich frühstücken mit kalter Milch und ein paar Cornflakes. Parallel dazu durfte unser Campingnachbar übrigens alleine zitternd sein Zelt abbauen und alles aufräumen, während seine dicke und damit eigentlich deutlich besser isolierte Frau ihren breiten Arsch im angelassenen Auto warmsaß. Emanzipation sieht anders aus.

Apropos zelten: Jedes mal, wenn ich mir meine traurig verdrehten Heringe ansehe, frage ich mich, was für Idioten scheinbar mit dem Anlegen von Zeltplätzen betraut werden. Das Ganze muss wohl etwa so ablaufen. A: "Ey, lass mal Zeltplatz machen wegen campen und so." B: "Jo, hier ist ja überall Sand, wo man gut liegt und die Heringe auch schön reinkriegt." A: "Nene, Sand nur, wo kein Zelt hindarf. Den Zeltplatz legen wir schön mit Steinen aus und verbuddeln auch ganz viele drunter." B: "Recht hast du! Jeder liebt Steine!"

Ansonsten stand heute wieder die Wave samt Umgebung auf dem Programm. Also halb 7 losgefahren,  um 1 Meile weiter wegen Zeitumstellung halb 8 anzukommen. Unweit unseres Auto stand noch ein weiterer Wagen, in dem zwei Leute mit angeschaltetem Motor lagen, die ich nach kurzer Analyse für tot erklärte. Jedenfalls muchtete es dermaßen aus dem Wagen, dass eine Falsifizierung meiner These nicht weniger befremdlich gewesen wäre.

Bei Prüfung des Trailregisters fiel dann leider auf, dass bereits zwei Personen mit ostasiatischen Namen auf dem Weg zur Wave waren. Und als wäre das nicht schlimm genug, kamen zwei weitere gerade am Trailhead an, als wir loslaufen wollten. Umzingelt von der süß-sauren Fraktion wie roher Fisch in der Sushi-Rolle blieb uns also nichts anderes übrig, als unser Heil in der Flucht nach vorn zu suchen, sodass wir zügig loseilten. So waren wir schon in einer Stunde an der Wave und machten das obligatorische Eingangsfoto. 


Schon bald aber erreichten auch unsere Verfolger ihr Ziel, sodass wir uns aufmachten, den im Westen der Coyote Buttes North gelegenen Hügel zu erkunden. Das hat sich durchaus gelohnt.




Dann wieder zur Wave hochgekraxelt und dort noch ein bisschen fotografiert.



Mitten in der Wave ist mir dann auch durch einen Windstoß mein Stativ samt Kamera umgefallen, was ihre Attraktivität deutlich gemindert hat. Wir haben das gesplitterte Glas später notdürftig mit einer Displayschutzfolie gesichert. Funktionieren tut sie aber noch.


Schließlich hieß es den Rückweg antreten und nach 7 Stunden auf den Beinen, knapp 15 km Distanz und 600 Höhenmetern fühlten wir uns am Parkplatz angekommen in etwa so kaputt wie meine Kamera.

Dann haben wir mal wieder bei Denny's gegessen, um uns einmal mehr Bauchschmerzen einzuhandeln (So blöd muss man erstmal sein, den Fehler 2x in Folge zu machen! - in Zukunft verzichten wir lieber auf Denny's Geheimrezeptur, die offenbar mit dem Verstreichenlassen des Haltbarkeitsdatums zusammenhängt...) und sind dann zu Carl gefahren, um unseren vorab reservierten Jeep Wrangler abzuholen. Mit diesem werden wir die kommenden 2 1/2 Tage in der Wildnis des Vermillion Cliffs National Monument verbringen. Auf Nachfrage hieß es nur, die von uns anvisierten Pisten seien "pretty bad - as usual". Weitere Blogeinträge folgen also (frühestens :-P) in 3 Tagen.

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