Freitag, 14. April 2017

Tag 16 - Echter Luxus

Unser Tag begann wie so oft mit der aufgehenden Sonne. Raus aus dem Zelt und auf in die Coyote Buttes South, um die Felsformationen nochmal im Morgenlicht zu bestaunen. Und morgens um 6 erstmal draußen zu frühstücken, ist auch einfach zu kalt. Nach unserer großen Erkundungstour am Vortag hatten wir schon unsere Lieblingsplätze auserkoren, sodass wir uns für eine kürzere Runde entschieden und nochmal an den schönsten Ecken fotografierten und entspannten.


Nach etwa drei Stunden waren wir wieder am Zelt und frühstückten erstmal in Ruhe. Während wir im Anschluss unseren Kram ins Auto packten, kamen dann auch die ersten anderen Touristen mit ihrem Tourguide an. Bis dahin waren wir aber seit dem Vorabend allein und waren damit vollauf zufrieden. Bevor wir uns auf den Rückweg machten, unternahmen wir noch eine kurze Wanderung von ein paar hundert Metern in die andere Richtung, wo ein besonders beeindruckender Hoodoo stehen sollte. Dafür mussten wir zwar mal wieder durch den Sand stapfen, aber der Weg war wirklich nicht weit und die Steinsäule schon allein aufgrund ihrer Größe durchaus beeindruckend.


Das war nun aber wirklich genug Wildnis auf einmal und wir freuten uns auf die Rückkehr in die Zivilisation. Noch schnell ein paar Meilen über Sand und Gestein mit (wie immer) einigen besonders schwierigen Passagen, die wir aber zum Glück (wie immer) ohne Schäden oder Steckenbleiben hinter uns brachten. An der Stelle sei angemerkt, dass wir in den bestimmt 20 Autos, die wir in den zwei Tagen auf den Sandpisten trafen, bis auf mich nicht eine Fahrerin entdecken konnten. Scheint eher so ein Männerding zu sein. Ich finde, da darf ich auch mal ein bisschen stolz auf mich sein...

Zurück auf der einfachen Dirtroad legten wir erstmal einen Zwischenstopp an dem primitiven Stateline Campground ein, auf dem wir ja auch bereits vor einigen Tagen genächtigt hatten. Warum? Na weil man nach reichlich zwei Tagen in der Wildnis sogar das dortige Plumpsklo wieder zu schätzen weiß! Fast schon Luxus, so ein Klo...

Weiter ging es nach Page, wo wir zu Carl fuhren und schon mal unseren ganzen Kram wieder von unserem Übergangsfahrzeug ("Trumplebee Plus") in unseren guten Trumplebee geladen haben, weil wir den großen Jeep ja am Abend wieder abgeben mussten. Bei der Gelegenheit bot sich ein gemeinsames Foto der beiden an, auf dem man die Vorteile der Plusversion sicherlich ganz gut erkennen kann.


Danach ging es natürlich zurück auf eine Dirtroad, denn wir wollten nochmal zum Alstrom Point, da wir uns die letzten paar Meilen mit unserem Auto vor einigen Tagen ja nicht zugetraut hatten. Mit dem Jeep Wrangler schafften wir es dieses Mal ohne Probleme bis zum Schluss und können im Nachhinein zufrieden sagen, dass unsere Entscheidung vor einigen Tagen durchaus richtig war. Die letzten drei Meilen führten zu großen Teilen über Steinplatten, bei denen die Absätze teilweise enorm hoch waren, sodass wir es mit unserem Trumplebee keinesfalls geschafft hätten. Für Trumplebee Plus war es kein Problem, auch wenn wir uns an der einen oder anderen Stelle unsicher waren und Christoph vorsichtshalber ausgestiegen ist, um mich weiter zu lotsen. Der Blick vom Alstrom Point auf den Lake Powell war atemberaubend und wir sind sehr froh, dass wir die Strecke doch nochmal in Angriff genommen haben.



Gegen halb 6 am Abend waren wir wieder in Page, um den Jeep Wrangler abzugeben, der uns (trotz inzwischen schon drei brennender Warnleuchten) zuverlässig überall hingebracht hat. Die nicht zu verachtenden Extrakosten für die drei Tage zusätzlichen Mietwagen waren also gut investiertes Geld. Noch schnell beim Subway Abendessen geholt und ab ins Hotel. Was für eine Wohltat nach reichlich zwei Tagen, in denen wir uns ausschließlich von Bagels und Cornflakes ernährt haben, endlich wieder etwas Richtiges zu essen. Und eine Dusche hatten wir nach zwei Tagen ohne fließendes Wasser, dafür aber mit anstrengenden Wanderungen bei fast 30 Grad bitter nötig. Und dann noch ein weiches Bett... Da kam uns unser Fehler, dass wir sogar mal eine eigentlich geplante Hotelstornierung vergessen haben, dann doch ganz gelegen: Eigentlich stünde morgen wieder eine Zeltnacht auf dem Plan, aber durch unseren Fauxpas haben wir jetzt drei Nächte im Hotel und müssen zwischendurch nicht einmal umziehen. Echter Luxus.

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