Mittwoch, 5. April 2017

Tag 7 - Klops auf Stöcken

Nach dem üblichen Motelfrühstück (heute leider ohne Cornflakes, weil uns die Auswahl zu gesund war) und einem kurzen Zwischenstopp an der Tankstelle machten wir uns heute Morgen auf den Weg in die Superstition Wilderness im Tonto National Forest. Die Fahrt war zum größten Teil recht unspektakulär, aber gegen Ende ging es dann doch noch einige Meilen auf einer Dirtroad weiter, damit es nicht zu langweilig wird. Am Peralta-Trailhead angekommen, rüsteten wir uns für unsere erste richtige Wanderung in diesem Urlaub. Zwar waren es insgesamt nur etwa 8 km, aber immerhin galt es 350 Höhenmeter zu überwinden. Wir starteten also ca. gegen 10:30 Uhr bei herrlichem Sonnenschein und etwas über 20 Grad - und die Wanderung hat uns von den ersten Schritten an begeistert. Der Weg war herrlich angelegt: Der Untergrund wechselte zwischen Schotter, größeren Steinen, über die man klettern musste, und hin und wieder auch festgetretener Erde. So kletterten wir durch einen Canyon eine Schneise zwischen zwei Bergen hinauf, umgeben von vielen blühenden Pflanzen, grünen Büschen umd Bäumen und auch wieder vielen Saguaros.




Wir erklommen in aller Ruhe den Berg und genossen einfach nur die wundervolle Umgebung. Oben angekommen suchten wir uns ein windstilles Plätzchen für einen Snack und bestaunten die Weavers Needle und den Ausblick ins Tal.



Langsam machten wir uns auf den Rückweg. Hatten sich unsere Begegnungen mit anderen Wanderern bis dahin zum Glück in Grenzen gehalten, so schloss sich uns auf dem Rückweg ein besonders penetrantes Exemplar an. Die von Christoph ob ihrer tatsächlich sehr unüblichen Figur liebevoll als "Klops auf Stöcken" betitelte Dame machte sich just in dem Moment allein auf den Rückweg, als wir an ihr vorbei gingen. So folgte sie uns die ersten Meter auf Schritt und Tritt, lief weder schneller, sodass wir sie hätten vorbeilassen können, noch langsamer, um den Abstand zu vergrößern. Also entschieden wir uns kurze Zeit später, einen Zwischenstopp einzulegen, um sie vorbei zu lassen. Noch in Ruhe ein paar Fotos gemacht, damit sie genug Vorsprung hat.


Nun konnten wir also ungestört unseren Rückweg fortsetzen - zumindest für vielleicht zehn Minuten. Da tauchte sie plötzlich wieder auf, saß da auf einem Stein und band sich die Schuhe zu. Hm, blöd, dann gehen wir eben vor. Doch noch während wir an ihr vorbei liefen, sprang sie wieder auf, nur um sich direkt an unsere Fersen zu heften und hinter uns über das Geröll zu stakseln. Warum macht man denn so etwas? Wenn man nicht alleine wandern will, dann sucht man sich eben jemanden, der einen begleitet, aber nervt nicht fremde Leute. Interesse an einem Gespräch hatte sie offensichtlich auch nicht, immerhin trug sie die ganze Zeit Kopfhörer. Naja, irgendwann in den nächsten Minuten sind wir sie losgeworden, wahrscheinlich sind wir unbewusst etwas schneller gelaufen. Dann hatten wir wieder unsere Ruhe und konnten auch den Rückweg genießen. Erste Wanderung ohne Blessuren überstanden und die Superstition Mountains können wir definitiv empfehlen!

Nach einem kurzen Stopp zum Mittagessen und einem kleinen Einkauf in einem Donutladen (12 Donuts, weil es keine kleineren Packungen gab), wollten wir uns noch die Geisterstadt Goldfield anschauen. Wir waren schätzungsweise 10 Minuten dort, An- und Abfahrt eingerechnet. Naja, war eben nicht so interessant. Also ab auf den Campingplatz im Lost Dutchman State Park, den wir schon vorgebucht hatten. Wir haben einen tollen Platz mit Blick auf eine interessante Felsformation, Lagerfeuer samt Marshmallows gab es auch schon und nun bleibt uns nur noch, aus dem Zelt den Sternenhimmel zu beobachten... Perfekter Abschluss eines wundervollen Tages!

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