Sonntag, 2. April 2017

Tag 5 - Chihuahua

Nachdem wir am Morgen tatsächlich vom Heulen der Kojoten geweckt wurden, gab es erstmal ein entspanntes Frühstück auf dem Campingplatz, auch wenn es ziemlich frisch war. Aber mit dickem Pullover und Jacke konnten wir die Ruhe und Einsamkeit nochmal genießen.


Dann hieß es wieder mal ab auf die Straße und auf zum nächsten Nationalpark. Wenigstens begleitete uns heute schon seit dem frühen Morgen strahlender Sonnenschein. Gepaart mit unserer grandiosen musikalischen Untermalung (Disneysongs, die größten Hits der Beatles und der Beach Boys sowie die eingängigen Melodien der lokalen Countryradiosender) hatten wir eine schöne Fahrt - zumindest bis zu dem Punkt, an dem wir feststellten, dass die vom Navi gewählte Route uns für die letzten 30 Meilen über eine uns unbekannte Dirtroad führte. Hm, da standen wir nun, vor einer Abzweigung, an der aus der bisher gut befahrbaren Schotterpiste eine dieser unebenen Sand- und Steinpisten einschließlich stacheliger Gestrüppumrandung und der obligatorischen Washdurchquerungen wurde. Und nun? Es gab auch eine Alternativroute auf asphaltierten Straßen, die allerdings einen Umweg von etwa 40 Meilen bedeutete. Nach kurzem Hin und Her entschieden wir uns tatsächlich für die sicherere, wenn auch ungleich längere Variante. Zeit hatten wir ja und Dirtroads befahren wir in den nächsten Wochen sicherlich auch noch zur Genüge.

Am späten Vormittag kamen wir im Chiricahua National Monument an. Das Chiricahua NM - oder eben auch Chihuahua, wie diejenigen von uns den Naturpark nennen, die sich den Namen einfach nicht merken können - sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Bryce Canyon und Elbsandsteingebirge. Es gibt also diese hohen Säulen, die von der Farbe her aber eher gräulich aussehen und meist mit Moos bewachsen sind. Nach einem ersten schönen Rundblick über das Gebiet nahmen wir den bekanntesten Wanderweg, der uns hinunter in den Canyon führte. Eine herrliche Wanderung, zumindest nachdem wir auf der ersten Meile das übliche ältere Pärchen mit Wanderstöcken und die junge Familie mit genervten Eltern und schreienden Kindern hinter uns gelassen hatten. Die Wanderung führte auf recht steinigem Terrain (schön anzusehen, aber schwierig zu laufen) relativ steil bergab und offenbarte schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge und einzelne Steinformationen.



Da wir es langsam angehen lassen wollten und uns ein wenig vor dem noch bevorstehenden Aufstieg graute, entschieden wir uns dagegen, die Wanderung noch weiter in die Tiefen des Canyons fortzusetzen und beließen es bei der kürzeren Runde. Der Aufstieg war allerdings gut machbar und wir waren viel schneller wieder oben als erwartet. So blieb noch Zeit, einen schönen Aussichtspunkt zu suchen und das Stativ für ein gemeinsames Foto aufzustellen.


Anschließend fuhren wir zurück nach Willcox und bezogen unser Motel, wobei wir unser Zimmer nochmal umtauschten, weil beim ersten Zimmer die Eiswürfelmaschine im Nebenraum stand und bei den dünnen Wänden hier - man könnte meinen, sie seien aus Pappe - der Lärm der Maschine nahezu ungedämpft in unser Zimmer kam. Also ein neues Zimmer, Obergeschoss statt Erdgeschoss, Fenster in Richtung der Wohnhäuser hinter dem Haus statt zur Straße und den Bahnschienen davor. Geht doch! Noch schnell essen fahren und einkaufen. Ein Glück, dass man hier problemlos Sonntag Abend noch einkaufen kann, im Urlaub verlieren wir gern mal den Überblick über den aktuellen Wochentag.

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