Die Fahrt nach Denver verlief unspektakulär, unterwegs gab es für Christoph noch ein kleines Mittagessen (mein Magen war immer noch nicht wieder auf der Höhe - ich werde wohl nie wieder Pizza essen...) in einem auf der Strecke liegenden, ungefährlichen Fast-Food-Laden (selbstverständlich am Abend vorher schon rausgesucht - wir überlassen nichts dem Zufall) und einen letzten Zwischenstopp an der Tankstelle, da wir das Auto vollgetankt zurückgeben müssen (auch diese Adresse am Abend zuvor im Navi eingespeichert - man will ja nicht am Ende noch unter Zeitdruck eine Tankstelle suchen müssen). Ca. 13:15 Uhr fuhren wir auf das Gelände des Autovermieters, unsere Planung passte also ziemlich gut. Der Abschied von unserem treuen Trumplebee fiel recht kurz aus, denn außer dass der Mitarbeiter von Alamo den Meilenstand abgelesen hat, gab es wieder mal keine Kontrolle. Frei nach dem Motto, wenn ihr noch bis hierher gefahren seid, scheint ja alles in Ordnung zu sein. Auch gut, so wurde unser röhrender Auspuff, den wir wohl dem vielen Dirtroadgerumpel zu verdanken haben, nicht bemerkt. Über 5.000 Meilen sind wir gefahren, etwas mehr als in der ursprünglichen Planung, aber das war auch abzusehen, da wir ja einige zusätzliche Ziele angesteuert hatten. Der Shuttle zum Flughafen kam schon wenige Minuten später, sodass wir noch vor 14 Uhr da waren und über vier Stunden Wartezeit hatten. Zwischendurch noch die letzten Dollar für etwas Süßes, eine Flasche Wasser und zwei Andenken in Form eines kleinen Plüschbären und eines kleinen Plüschelchs ausgegeben - perfekt für unser Regal im Wohnzimmer, auf dem nur Kuscheltiere stehen dürfen, damit der darunter stehende Fernseher nicht kaputt geht, falls die Katzen etwas runter schmeißen.
Irgendwann waren auch die vier Stunden rum, der Flug von Denver nach München verging auch irgendwie. Ein bisschen lesen, ein wenig spielen, paar Filme schauen, zwischendurch essen und ein ganz klein wenig schlafen. Sichere Landung in München und erstmal den Eltern Bescheid geben, dass wir wieder im Lande sind. Die Wartezeit in München wollten wir uns damit vertreiben, mal nach einer Entschädigung zu fragen, immerhin würden wir mit über drei Stunden Verspätung in Leipzig ankommen. Eine direkte Auskunft bekommt man natürlich nicht, nur ein Visitenkärtchen mit dem Hinweis, dass man sich an die dort genannte Mailadresse wenden und alle Boardkarten aufheben soll. Für den Fall, dass Lufthansa nach unserer Anfrage spontan sämtliche Buchungsunterlagen, Flugzeiten und Passagierlisten verliert und nicht mehr weiß, dass wir mitgeflogen sind und wann das Flugzeug ankam? Na wer weiß, heben wir sie eben auf... Die restliche Wartezeit haben wir dann gleich für die E-Mail genutzt und uns ansonsten ein bisschen die Beine vertreten.
Endlich im Flugzeug ärgerten wir uns dann doch noch über die Umbuchung: Man hatte uns die dämlichsten Sitze im gesamten Flugzeug angedreht! Ganz hinten, sodass man beim Einsteigen eeeewig ansteht, bis man endlich an seinem Platz ankommt, und als letzter aussteigen kann. Eine Wand direkt hinter uns, sodass man sich nicht nach hinten lehnen kann. Direkt über dem Motor, sodass es die gesamte Zeit schrecklich laut war. Selbst die Stewardess, die in der direkt hinter uns liegenden Küche rumwerkelte und damit noch ein paar klirrende Geräusche zum eintönigen Brummen des Motors hinzufügte, benutzte Ohrenstöpsel. Man könnte meinen, dass die beiden Personen, die neben uns auf der anderen Seite des Gangs saßen genau so doofe Plätze hatten, aber nein, die hatten wenigstens ein Fenster. Ja, man hatte sich das Fenster bei uns gespart. Da fällt die ärgerliche Tatsache, dass das Gepäckfach über uns für Küchenutensilien reserviert war und wir deswegen auch noch während des gesamten Fluges unsere Rucksäcke auf unseren Füßen liegen hatten, fast schon nicht mehr ins Gewicht. Die Stewardess hat uns dann aus Mitleid sogar noch jedem einen zweiten Mandeltörtchen-Snack gegeben, der uns immerhin ein bisschen aufheiterte.
Der Flug war ja glücklicherweise nicht lang. In Leipzig angekommen schnappten wir uns unsere Koffer und ein Taxi und waren eine halbe Stunde später zu Hause. Erstmal lüften, ein halbes Brot auftauen und die Post öffnen. Natürlich war wieder alles dringend und Christoph telefonierte gleich erstmal ein bisschen, um die wichtigsten Sachen mit seiner neuen Krankenversicherung zu klären. Dann erstmal Annabelle und Emily abholen - den beiden ging es in der Katzenpension in den vier Wochen offensichtlich ganz gut, auf jeden Fall sind sie sehr wohlgenährt. Die beiden Mäuse zu Hause abgesetzt und noch schnell zu Fuß zum Netto, damit wir am Abend nicht trockenes Brot essen müssen. Dann in Ruhe und mit tatkräftiger Unterstützung der Katzis die Koffer ausgepackt und die erste Maschine Wäsche gewaschen. Anschließend ein leckeres Abendessen - also von Brot, Wurst, Käse und frischem Orangensaft haben die Amerikaner einfach mal keine Ahnung! Dann den Abend gemütlich auf dem Sofa ausklingen lassen, wir waren gar nicht mehr so müde. Zumindest anfangs, gegen um 11 war ich dann unter meiner Kuscheldecke auf dem Sofa mit den beiden Katzen auf meinem Schoß eingeschlafen. Endlich wieder zu Hause!
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