Am Flughafen angekommen nutzen wir die Selbstbedienungsterminals, um unsere Boardkarten und Koffermarken auszudrucken, und geben unsere Koffer ab. Etwa 3 Stunden vor Abflug betreten wir also kofferlos den Flughafen und ärgern uns fast schon, dass keiner unserer eingeplanten Zeitpuffer in Anspruch genommen werden musste, sodass wir nun schon so früh da sind. Aber besser so, als in Hektik zu verfallen. Wir vertrödeln noch einige Zeit mit Sophias Rätselheften (natürlich nicht, ohne dass ihr Kuscheltiere - gesprochen von Christoph - tatkräftig miträtseln), bevor wir uns zur Sicherheitskontrolle begeben, die wie immer stressig aber ansonsten ereignislos vonstatten geht. Auf dem langen Weg bis zum richtigen Gate vergeht noch etwas Zeit, ebenso während des Einkaufs von Wasser sowie der Nutzung der Sanitärräume. Christoph fragt am Gate mal nach dem Familyboarding, das tatsächlich zwischen der ersten und zweiten von drei Boardinggruppen stattfinden soll und Kinder bis 6 Jahren einschließt. So kommen wir zum Glück problemlos an Sitzplätze nebeneinander und finden uns kurze Zeit später über den Wolken wieder.
Aufgrund unserer Platzwahl fällt die undankbare Aufgabe der Vertonung der Kuscheltiergespräche nun mir zu. Wüsste ich nicht, dass Sophia es sich ausdrücklich so gewünscht hat, würde ich wetten, dass Christoph da seine Finger im Spiel hat. Jedenfalls rätseln Sophia, die Puddingse (in unserem Hause die offizielle Mehrzahl von "Pudding", sofern es sich dabei um Affenkuscheltiere handelt) und ich eine reichliche Stunde, bis Sophia nach dem Laptop fragt, was ich aus Eigennutz großzügig bewillige. So vergeht der sechsstündige Flug irgendwie zwischen Dösen, Tom & Jerry und dem Aufreißen und Aufteilen diverser Türen bzw. deren Inhalt aus der dürftigen Snackbox von Southwest.
Pünktlich kurz nach 14 Uhr landen wir auf der Insel Hawaii (auch genannt "Big Island"), wo uns traumhaftes Wetter empfängt. Das Verlassen des Flughafens klappt ebenso schnell wie die Abholung unseres Mietwagens bei Alamo. So machen wir uns etwa eine halbe Stunde nach der Landung bereits mit unserem Jeep Wrangler auf den Weg in unsere erste Unterkunft. Unterwegs mustern wir natürlich erstmal ganz gespannt die Landschaft in dieser für uns völlig neuen Umgebung: Jede Menge Lavagestein mit trockenen Gräsern, aber auch wunderbar grüne und blühende Gärten. Wir sind von den ersten Eindrücken schon mal sehr angetan - bis es einige Höhenmeter weiter oben anfängt zu gießen wie aus Eimern. Was ist das denn bitte für ein Empfang? Wir hatten von der Küste aus schon gesehen, dass die Wolken hier am Berg hängen, aber mit so einem sintflutartigen Regen hatten wir nicht gerechnet. Da muss man auf die Schnelle erstmal die Bedientaste für die Scheibenwischer im neuen Mietwagen finden... Wenige Straßen weiter hört der Regen aber auch schon wieder auf und wir stehen vor unserem Airbnb für die kommenden drei Nächte. Hübsch ist es hier und dieser Ausblick von der Terrasse - ein Traum!
Wir machen eine kurze Pause und akklimatisieren uns ein bisschen, aber insbesondere Sophia kann es kaum erwarten, endlich zum Strand zu kommen. Gleichzeitig genießt sie aber auch offensichtlich die Freiheit, die ihr die (wenn auch kleine) Wohnung gegenüber den letzten Wochen im Wohnwagen bietet, sodass es eine Weile dauert, bis wir tatsächlich wieder loskommen. Wir fahren zum Manini'owali Beach, wo wir gegen 17 Uhr ankommen. Offensichtlich eine gute Zeit, denn viele machen sich bereits wieder auf den Heimweg, sodass nicht mehr viel los ist. Der Pazifik empfängt uns strahlendblau bei bestem Wetter und mit einigen Wellen. Die Wassertemperatur ist wirklich angenehm - sogar ich schaffe es ziemlich rasch ins Wasser - und Sophia gewöhnt sich auch recht schnell an die Wellen und hat einen Riesenspaß. Wir Erwachsenen zugegebenermaßen auch und so hätte der erste Nachmittag gar nicht besser sein können.
Wir haben etwas Mühe, uns und vor allem Sophia vom Strand zu trennen, schaffen es aber dann doch noch und fahren etwas essen. Auch hier ein Volltreffer: Tolles Lokal und wir bekommen den besten Platz direkt am Meer - zumindest bis wir ihn aufgrund des einsetzenden Regens gegen einen trockenen Platz in zweiter Reihe tauschen müssen. Trotzdem ein toller Abschluss für diesen Tag. Als wir im Dunkeln und inzwischen aufgrund der Anreise sowie der drei Stunden Zeitverschiebung ganz schön müde wieder an unserer Unterkunft ankommen, sind wir beim Aussteigen aus dem Auto erstmal reichlich irritiert: Was ist das für ein Lärm? Eine Alarmanlage? Nein, es stellt sich heraus, dass das tatsächlich die Vögel sind, die hier nachts so richtig aufdrehen. Echt verrückt, wie laut es hier durch die Gärten schallt. Mal sehen, ob das Gezwitscher eine gute Schlafmusik abgibt...
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