Station 1: Der Waihe'e Ridge Trail mit beachtlichen 440 Höhenmetern auf oneway lediglich 3,2 Kilometern. Als wir nach etwa einer Stunde Fahrt ankommen, sieht das Wetter nicht gerade vielversprechend aus: Ein dicker grauer Schleier hängt vor uns in der Hügelkette fest. Aber unverrichteter Dinge umzukehren, kommt natürlich nicht in Frage. Also auf, auf, ab in die Wolken mit uns!
Zu Beginn des ausnehmend steilen Anstiegs können wir noch ganz gut herunterblicken, wenngleich der graue Schleier über uns nicht besonders fotogen ist. Schon bald aber sieht es in alle Richtungen so aus:
Hmmmm... Nicht gerade optimal für einen Trail, der von seiner Aussicht lebt. Aber was soll's - jetzt gehen wir den rutschigen Mistweg auch noch bis zum bitteren Ende. Also kämpfen wir uns Höhenmeter um Höhenmeter weiter vorwärts, während ich auf Sophias Befehl hin Jaja die wichtigsten Skills für das Überleben in der Wildnis zu lehren habe. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Nach etwa 90 Minuten ist es schließlich vollbracht. Durchgeschwitzt erreichen wir den Gipfel und sehen... nix. Hier beträgt die Sichtweite noch immer unverändert etwa 50 Meter. Naja, dann esse ich halt wenigstens meinen Bagel zur Belohnung.
Selbiger ist erst hälftig verzehrt, da geschieht auch schon das Unerwartete: Völlig aus dem Nichts reißt der Himmel plötzlich auf und gibt den malerischen Blick auf die Umgebung frei. Ach, hier sind wir also langgewandert - das ist ja ein Ding! Endlich mal ein Trail, bei dem man erst am Ziel sieht, wo man eigentlich die ganze Zeit gewesen ist.
Außerdem zeigt sich als Bonus auch noch eines dieser marderähnlichen Mangustenviecher und posiert ein wenig.
Mit bester Laune kraxeln wir schließlich zurück nach unten, immer darauf bedacht, auf dem schlammigen Untergrund nicht zu stürzen, was unglaublicherweise nur Lisa gelingt. Währenddessen werden natürlich fleißig Fotos gefertigt und nach gut einer Stunde stehen wir wieder an unserem Startpunkt.
Nun soll es aber weiter zu Station 2 gehen, dem Nakalele Blowhole. Der Weg dorthin entlang der Pazifikküste ist zwar durchaus malerisch,...
...aber auch unverschämt schmal! Was soll man denn hier bitte bei Gegenverkehr tun?
Wir finden es heute nicht mehr heraus, die zahllosen Kreuze am Wegesrand
zeugen aber davon, dass manche Fragen besser unbeantwortet bleiben.
Am Nakalele Blowhole Trail angekommen, schlage ich mich über diverses Geröll bis zum Blubberloch durch, während sich Sophia und Lisa das Spektakel aus der Ferne besehen. Immer wieder spritzt das Wasser meterhoch aus einem Loch im Fels, als befände sich dort ein äußerst zuverlässiger Geysir. Habe ich so auch noch nicht gesehen und rechtfertigt die durchnässte Kleidung ohne Weiteres.
Sodann gibt es noch etwas zu Beißen bei McDonalds und dann geht es schließlich zur dritten und letzten Station, dem Black Rock Beach. Eigentlich wollte ich hier schnorcheln, aber da ich den Ausflug gestern mit der Schildkröte ohnehin nicht mehr toppen kann, entschließe ich mich dazu, lieber mit Sophia und Lisa zusammen die in unserer Ferienwohnung gefundenen Boogie Boards auszuprobieren. Tatsächlich ist Sophia von uns Dreien am talentiertesten und hängt sowohl mich als auch Lisa mühelos auf ihrem Brett ab.
Die Quittung hierfür folgt auf dem Fuße. Beim anschließenden Wellenhüpfen wird Lisa von der Stärke einer Welle überrascht, kann sich nicht mehr halten und taucht samt Kind wenig elegant stürzend in der schäumenden Gischt unter. Es dauert einige Sekunden, bis die Welle sich zurückzieht und den Blick auf die Stelle wieder freigibt, wo beide verschwunden sind. Aber hey: Da hockt doch nur noch Lisa! Wo ist denn das Kind plötzlich hin?! Unterm Sand vergraben? Von der Welle wieder ins Meer gezogen? Auch Lisa springt sofort auf und blickt sich suchend um.
Aber da sehen wir sie auch schon. Vier, fünf Meter weiter liegt sie gut eingesandet am Strand und macht unbehelfliche Schwimmbewegungen. Sofort wird sie hochgezogen und hustet etwas Meerwasser aus. Sie scheint zwar etwas neben sich zu stehen, ist aber ansonsten glücklicherweise unversehrt und auch im Übrigen nur moderat verärgert. Nachdem sie sich ausgiebig über die "blöde Welle" echauffieren konnte, geht es nochmal kurz ins Wasser und dann schließlich zurück in unsere Ferienwohnung.
Dort wird gepackt, der Sonnenuntergang genossen und noch ein besonderes Abenteuer für den morgigen Tag gebucht und organisiert. Unseren Ankunftstag auf der vermeintlich schönsten hawaiianischen Insel wollen wir schließlich standesgemäß einläuten.
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