Freitag, 24. Mai 2024

Tag 31 - Viele Grüße, deine Giraffe

Christoph hat uns gestern versprochen, dass wir heute endlich mal ausschlafen dürfen und das lassen wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen. So lassen wir den Morgen (für unsere Verhältnisse) langsam angehen und freuen uns auf einen entspannten Strandtag. Nach dem Frühstück auf der Terrasse schnappen wir uns die Badesachen und machen uns auf den Weg zum Strand. Zwei direkt nebeneinander liegende stehen zur Auswahl und wir entscheiden uns aufgrund des wesentlich weniger gefüllten Parkplatzes für den Slaughterhouse Beach - trotz des eher zweifelhaften Namens. Der Strand liegt in einer geschützten Bucht und soll daher besonders gut für Kinder und zum Schnorcheln geeignet sein.

Wir suchen uns ein Plätzchen im Schatten der Felswände und entscheiden uns erstmal fürs gemeinsame Schnorcheln. Endlich passen auch die Bedingungen hinsichtlich des Wellengangs und wir werfen einen Blick auf die Unterwasserwelt. Viel Zeit haben wir allerdings leider nicht, denn nach wenigen Minuten verkündet Sophia, dass ihre Brustwarzen wieder schmerzen. Das Problem ist bereits bekannt und wir haben die durch das UV-Shirt beim Baden verursachte Reibung in Verdacht. Also einmal alle zurück an den Strand und das Problem ganz professionell durch Pflaster gelöst. Sophia hat nun aber doch keine Lust mehr zu schnorcheln und will lieber schwimmen, sodass Christoph nochmal alleine mit der Schnorchelmaske loszieht, während wir Mädels zusammen in den Wellen rumhüpfen. Kurze Zeit später zeigen unsere Badenachbarn aufgeregt vor uns ins Wasser: Hier ist eine große Meeresschildkröte unterwegs. Leider haben wir die Schnorchelmasken nicht zur Hand, aber man sieht die Schildkröte im flachen Wasser sehr gut und sie taucht auch einmal direkt neben uns auf. Christoph wedelt derweil am anderen Ende des Strandes wie wild mit den Armen und zeigt aufgeregt ins Wasser. Wie sich herausstellt, ist ihm beim Schnorcheln ebenfalls eine Schildkröte begegnet, der er bis zum Strand gefolgt ist.

Zum Aufwärmen sucht Sophia zwischenzeitlich Schätze am Strand und findet das übliche Allerlei aus Muscheln, Steinen (aber ganz besondere!) und Kokosnüssen. Das bleibt natürlich am Ende alles hier, aber zum Zeitvertreib eignet sich die Sucherei allemal. Danach geht es noch eine zweite Runde ins Wasser, aber dann haben wir auch schon genug fürs Erste. Es ist bald 12 Uhr und uns wird es langsam zu heiß am Strand. Nach kurzem umständlichen Umziehen (inklusive Verstecken hinterm Handtuch, um die prüden Amerikaner nicht zu verärgern) wird noch schnell ein Foto von der Henne mit ihren Küken gemacht, denen es am Strand auch zu gefallen scheint, und weiter geht es zu dem anderen Strand, weil dort Toiletten aufgestellt sind. Ebenfalls vor Ort: ein Fruchtstand mit frisch gebackenem Bananenbrot - man, ist das lecker! Selbst Sophia is(s)t begeistert, was ja schon eher eine Seltenheit ist. 

Gut gestärkt geht es zu einem kleinen Zwischenstopp im nahegelegenen Resort für die Reichen und Schönen inkl. jeder Menge Golfplätze. Hier gibt es an der Küste ein kleines Labyrinth und gezackte Felsen, wobei Christoph und Sophia sich jeweils nur für eins von beiden begeistern können.

Danach besuchen wir die hiesige Einkaufsmeile, denn wir brauchen noch eine dritte Postkarte und anschließend eine Postfiliale. Das klappt zum Glück recht schnell; auf einer Bank schreibt Sophia noch die soeben erworbene Karte für ihre künftige Klasse und dann schicken wir sie alle auf den Weg in Richtung Heimat. Mal sehen, wann sie ankommen...

Zum Mittagessen verschlägt es uns heute in ein zu einem Hotelkomplex gehörendes Restaurant mit der verpeiltesten Bedienung aller Zeiten. Die Frau schafft es aber trotzdem irgendwann und wir bekommen ein recht leckeres Essen und vor allem den Nachtisch, der ausschlaggebend für die Restaurantauswahl war: den berühmten Hula-Pie, der hauptsächlich aus Macadamiaeis, Schokosauce und noch mehr Macadamianüssen besteht. Einfach köstlich!

Wir verziehen uns für eine Pause auf unser Zimmer, weil es noch zu früh für den zweiten Strandbesuch ist und wir erstmal das reichliche Essen verdauen wollen. So war zumindest eigentlich der Plan. Tatsächlich verlassen wir unser Zimmer aus verschiedenen Gründen an diesem Nachmittag nicht mehr. Stattdessen verbringen wir einen ganz entspannten Abend mit Basteln, Spielen, und "Viele Grüße, deine Giraffe", Sophias aktuellem Lieblingsbuch über die Brieffreundschaft zwischen einer Giraffe und einem Pinguin. Und als ob wir heute nicht schon genug Postkarten geschrieben hätten, besteht Sophia darauf, dass wir erst die Geschichte nacherzählen und uns dann neue Briefe ausdenken, die wir uns gegenseitig als Giraffe und Pinguin schreiben. Und wehe, der Brief der Giraffe endet nicht mit den magischen vier Worten des Buchtitels...

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