Sophia muss in ihrem Rangerbuch die typischen Farben einer solchen Quelle ausmalen und lässt sich von den Umstehenden kaum stören.
Schnell wieder weg dort und zurück in ruhigere Gefilde. Ganz entgegen unserem üblichen Planungswahn entscheiden wir uns kurz darauf für eine Wanderung, über die wir nichts wissen. Dem Umstand geschuldet, dass wir gestern schon so viel geschafft haben, aber auf dem Campingplatz kein Internet verfügbar ist, sind wir heute mal spontan. Länge der Wanderung? Schwierigkeitsgrad? Genaues Ziel? Alles unbekannt. Wir wissen, dass am Ende ein weiteres Becken liegen soll und dass nur ein Auto hier parkt - das reicht uns. Die Infos am Trailhead warnen dann vor Bären und stellen eine kürzere Wanderung mit reichlich Aufstieg in Aussicht. Die Wanderung ist toll, aber aufgrund der zu überwindenden Höhenmeter auch anstrengend; Wanderschuhe wären eine gute Idee gewesen. Oben angekommen genießen wir eine herrliche Aussicht und besichtigen kurz das kleine Becken, bevor wir uns auf den rutschigen Rückweg machen.
Am Nachmittag durchqueren wir noch den zweiten Teil des Norris Geyser Basin, für den uns beim letzten Mal der Elan fehlte. Das Wetter hält durch, auch wenn es inzwischen recht wolkig ist.
Im Tagesverlauf sind doch wieder einige Kilometer Fußweg zusammengekommen und wir freuen uns nun auf einen ruhigen Abend auf dem Campingplatz. Aber wie das manchmal so ist an solchen Tagen, geht dann irgendwie alles schief. Erst maulen wir uns gegenseitig an wegen nichts, weil einfach alle irgendwie geschafft sind, dann gibt es komischerweise Stau vor unserem Campground. Im Eifer des Gefechts verpasse ich auch noch die Einfahrt und wir stecken weiter im Stau fest, bis ich ein oder zwei Meilen weiter wenden kann. Endlich auf unserer Site stehend, geht's ans Kochen: Wir wollen selbst Burger machen und dazu gibt's mangels schnell und einfach zuzubereitender Alternativen Nudelsalat. Christoph hat nach ewiger Suche Burgerpatties aus Truthahn gefunden, die man laut Beschreibung auf der Packung gefroren in die Pfanne geben soll. Die Nudeln sind schnell gekocht, dann wird gebraten: Es passt leider nur ein Pattie in die (unbeschichtete) Pfanne, die schon nach kurzer Zeit einen nicht mehr so ansehnlichen Boden hat, während das Fleisch noch weit entfernt von durchgebraten ist. Der Rauchmelder geht an und Sophia, die nebenbei schon fröhlich Nudeln mit Ketchup verzehrt, will unbedingt sofort wissen, was das ist und warum es Geräusche macht. Ich würde viel lieber wissen, warum das Ding so doof angebracht ist, dass man nur richtig rankommt, wenn der Slideout ausgefahren ist, was mangels Platz auf unserer Site nicht möglich ist. Kurze Zeit später hört er immerhin auf zu piepen und als er nach 5 Minuten wieder anfängt, schaffe ich es endlich, die Batterie zu entfernen. Um es abzukürzen: Von 3 gebratenen Patties sind 2 essbar (Dauer: eine reichliche Stunde; 2x Rauchmelder), der Käse schmeckt nicht, die Burgerbötchen und -sauce sind mit unseren selbstgemachten ohnehin nicht vergleichbar und überhaupt ist zu Hause alles besser. Das ganze Wohnmobil stinkt nach Bratfett und Verbranntem, die Pfanne zu säubern dauert eine Ewigkeit und zu allem Überfluss endet die Säuberungsaktion natürlich damit, dass sich stinkendes Abwaschwasser durch den Abfluss in das Duschbecken drückt, was eine nächtliche Fahrt zur Dumpstation leider unumgänglich macht (im Dunkeln und mit inzwischen übermüdetem Kind ein besonderer Spaß). Christoph schimpft noch zwei Stunden später im Bett, dass alles stinkt und er überhaupt nie wieder Burger machen will...
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