Dienstag, 20. September 2022

Tag 18 - The Sound of Silence

Heute Morgen kapern wir fürs Frühstück kurzerhand den Tisch der unbesetzten Nachbarsite, weil dort im Gegensatz zu unserem Tisch schon die Sonne scheint. Brot und Pebbles sollen uns Energie für eine längere Wanderung liefern, die heute bei hoffentlich nicht allzu großer Hitze im Dinosaur National Monument ansteht. Zuvor steuern wir das inzwischen geöffnete Visitor Center an, um das dieses Mal sehr überschaubare Heft für die Junior Rangerin mitzunehmen. Wenig später starten wir unsere Wanderung auf dem Sound-of-Silence-Trail. Dieser führt durch ein Mash-Up der Steinformationen, wie sie für den Südwesten der USA zum großen Teil typisch sind. Zunächst wandern wir durch einen ausgetrockneten Wash zwischen Lehmhügeln, die von grau über sandig bis hin zu rot so ziemlich alle Farben annehmen. Weiter oben erwarten uns große, zerklüftete Steinwände in Gelb, Rosa und Weiß. Gesäumt wird der Weg von stacheligem Buschwerk. Genau diese Landschaft verbinde ich mit unseren USA-Urlauben und fühle mich irgendwie angekommen.


Die Laune ist heute bei allen bestens und wir kommen sehr gut voran, auch wenn es langsam recht warm wird. Der Trail trägt übrigens seinen klangvollen Namen, weil man aufgrund spezieller geologischer Gegebenheiten auf großen Teilen des Weges wirklich nichts hört: keinen noch so entfernten Lärm von Autos oder Flugzeugen, noch nicht mal das Wehen des Windes... Also, so die Theorie, die ich in etwa 5 lautlosen Sekunden teilweise bestätigen kann. Den Rest des Weges höre ich ununterbrochen die Zwiegespräche von Sophia und ihrer neuen Fledermaus Marika, später umbenannt in Bodo-Marika (gesprochen von Christoph). Sicherlich auch auf gewisse Weise schön... 

Wir machen eine längere Pause im Schatten großer Felsbrocken und entscheiden uns im Anschluss, den Weg noch um den Desert-Voices-Trail zu verlängern, der uns am Ende zum Green River führt, wo wir eine weitere Pause einlegen. Es läuft wirklich spitze heute und wir genießen die Wanderung sehr. Sophia und Bodo-Marika sind nunmehr zu Wettkämpfen aller Art (Rechnen, Buchstabieren, Reimen) übergegangen, sodass ich als Aufgabenstellerin mittlerweile auch voll eingebunden bin. Die beiden Kleinen schaffen sogar schon solche Aufgaben wie 5 plus 4 minus 3 und schlagen sich auch im Buchstabieren super - wir sind wahnsinnig stolz auf Sophia! Und Bodo-Marika, naja, die macht eben mit, so gut eine Fledermaus das kann... 

Nach etwa fünf Stunden und 10 Kilometern über Stock und Stein mit einigen Auf- und Abstiegen kommen wir müde, aber glücklich wieder am Wohnmobil an und haben uns wirklich ein Eis verdient! Und einen Keks. Und Salzbrezeln...

Nach einer ausgedehnten Pause im Wohnmobil schauen wir uns noch Dinosaurierknochen an, die wir sogar anfassen können. Noch schnell die 3 Aufgaben im Rangerbuch gelöst und zurück ins Visitor Center: Sophia wird zur Junior Rangerin im inzwischen fünften National Park bzw. Monument ernannt und spricht mittlerweile auch mutig den Eid nach.

Wir fahren zurück auf unseren Campingplatz, wo wir für diese Nacht eine andere Site gebucht haben. Den Zugang zum Green River nutzen wir, um unsere Füße abzukühlen, in Gemeinschaftsarbeit eine tolle Klecksburg zu bauen und unsere Füße im Sand einzubuddeln.


Zum gemütlichen Tagesausklang gibt es noch eine gesunde Tiefkühlpizza aus dem Backofen und dann fallen wir auch schon müde in unsere Betten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen