Unser Morgen beginnt mit dem Thema Albträume: Nachdem wir in den vergangenen Tagen beide mal wieder von weiterem Pfusch an unserem Haus geträumt haben, konnte Christoph das in der vergangenen Nacht mit der Begehung eines Mordes in seinem Traum toppen. Den Vogel schießt allerdings Sophia ab, als sie eine halbe Stunde später verkündet, dass sie schlecht geschlafen habe, weil sie einen Albtraum hatte. Wir warten gespannt, was sich im kindlichen Gehirn dieses Mal wieder für Ängste manifestiert haben mögen, meist geht es ja ganz klassisch um Monster oder Wölfe. Aber was dann kommt, damit haben wir beide nicht gerechnet: Sophia hat sich in ihrem Traum zum Frühstück einen Bagel gewünscht, mit Honig und ohne Butter. Und dann hat Christoph doch tatsächlich Butter drauf geschmiert. BUTTER! Auf einen Bagel!!! Es ist doch wirklich nicht zu fassen. Also nach so einem Albtraum hätte ich auch nicht mehr schlafen können...
Nur wenige Meilen nach Verlassen des einen National Parks stehen wir schon vor dem Eingangsschild des nächsten: dem Grand Teton National Park.
Wir machen aufgrund des noch ausbaufähigen Wetters erstmal in Ruhe eine Mittagspause am Jackson Lake, wo es leckeres Essen und vor allem eine heiße Schokolade für jeden gibt.
Anschließend verbringen wir einige Zeit im angrenzenden Souvenirshop, weil dort ein kurzer Werbefilm für den Nationalpark in Endlosschleife läuft, von dem Sophia nicht loszukriegen ist. Könnte man die dort gezeigten Tiere und Naturwunder doch nur irgendwo in echt sehen...
Wir fahren zum nächsten Visitor Center und lassen uns das Heft für den Junior Ranger geben. Damit müssen wir uns ganz schön ranhalten, immerhin verbringen wir hier (entgegen unserer ursprünglichen Planung) nur eine Nacht. Da es gerade zeitlich passt und wieder mal eine der Aufgaben im Booklet ist, hören wir uns den 20-minütigen Vortrag einer Rangerin zum Thema Geweihe und Hörner an. Sehr interessant, Sophia traut sich sogar, an manchen Stellen mitzumachen (natürlich nur an Mamas Hand) und auch für uns war noch Neues dabei.
Da ich immer noch unbedingt einen Elch sehen möchte, machen wir uns auf den Weg zu der Straße, auf der es hier die meisten Sichtungen gibt. Dooferweise ist diese für Wohnmobile gesperrt und darüber hinaus auch nur 3 Meilen weit geöffnet. Das war wohl nix!
Weiter geht es zu einer alten Hütte, die ein berühmtes Fotomotiv vor den Tetons im Hintergrund ist. Inzwischen gibt es zwar mehr und mehr Wolkenlücken, aber die Berge selbst sind nach wie vor von sehr tiefhängenden Wolken verhangen.
Hinter der Hütte steht mal wieder eine aufgeregte Traube Menschen mit ihren meterlangen Superobjektiven auf den Kameras und starrt gebannt geradeaus. Es stellt sich heraus, dass sich viel weiter vorn auf dem Weg ein Bär befindet. Angeblich ist es ein Grizzly, aber wir können nur mit Mühe überhaupt erahnen, dass es ein Bär ist. Ein Elch wäre mir sowieso lieber gewesen...
Als wir dann zu der kurzen Wanderung zu Schwabacher Landing aufbrechen, zeigt sich die Sonne immer mehr und es entstehen wunderschöne Fotos, auch wenn die Tetons sich leider immer noch zum größten Teil in den Wolken verstecken.
Auf dem Weg zu unserem Campground fängt es dann schon wieder an zu regnen. Wenn man sich die Wettervorhersage so anschaut, haben wir wirklich Glück, dass wir heute Nachmittag nochmal einige Zeit Sonnenschein ergattern konnten. Eigentlich wären wir morgen noch einen Tag hier, um eine längere Wanderung zu machen, aber das Wetter soll richtig mies werden bis hin zu Schneeschauern. Das ist uns zu heikel, sodass wir den Tag in den Tetons morgen gestrichen haben und stattdessen schon weiter in Richtung Süden fahren, wo es wieder wärmer wird. Leider entfällt dadurch auch die für morgen geplante Übernachtung auf einem Campingplatz, auf dem man mit großer Wahrscheinlichkeit Elche sehen kann, worauf ich mich seit Monaten freue. Ob wir morgen auf dem Weg raus aus dem Park nochmal Glück haben?
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